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5. Juli 2022 ZUK-Senioren auf Moorforschung

Sonnig, aber kalt war der Tag, an dem Arthur Krieg und Ella Papp von der Hochschule Weihenstephan Triesdorf (HSWT) den ZUK-Senioren die Moor-Forschungsstation auf Klosterland vorführten. Diese Messstation ist Teil des großen Forschungsprojektes „KliMoBay“, welches den bayerischen Masterplan Moore 2050 unterstützt, Treibhausgase aus den Mooren in Bayern bis 2050 um ein Drittel zu reduzieren.

Die Koordination der Benediktbeurer Moorforschung liegt in Händen von Prof. Matthias Drösler, Vegetationsökologe an der HSWT. Die ZUK Senioren hören, dass intakte Moore Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre speichern. Durch die Entwässerung stoßen sie heute wieder CO2 aus, da sich der Moorkörper unter Sauerstoffzutritt abbaut. Eine wirksame Reduktion oder sogar eine Trendumkehr der CO2-Freisetzung geschieht durch die Wiedervernässung von Mooren.

Unter Anleitung von Clarisse Brehier führen studentische Hilfskräfte die Feldmessungen an der Station auf Klosterland durch. An den Haubenmessungen wird C02 in dreiwöchigem Abstand gemessen, jeweils von Sonnenaufgang bis zur wärmsten Stunde des Tages. Methan (CH4) und Lachgas (N2O) werden wöchentlich erhoben; dabei wird je eine Probe alle 15 Minuten innerhalb einer Messstunde genommen und später im Labor analysiert. Hinzu kommen Wasserstandsmessungen.

Viel gelernt über Niedermoore und Hochmoore

Überhaupt haben die ZUK-Senioren an dem Tag viel erfahren: Dass Niedermoore bei hohem Grundwasserstand entstehen – meist in Flussniederungen, Hochmoore hingegen verlandete Seen sind, die nur durch Regenwasser gespeist werden und keinen Grundwasserkontakt haben; dass Bayern durch die hohen Niederschläge im Alpenvorland moorreich ist (220.000 Hektar in ganz Bayern), aber 90 Prozent der Moore als zerstört gelten – sie wurden entwässert und werden heute landwirtschaftlich oder  forstlich genutzt.

Auf Klosterland wird geprüft, inwieweit Moore wiedervernässt und dennoch als Grünland genutzt werden können. Derzeit laufen die Auswertungen der Messdaten an der Hochschule auf  Hochtouren. Die Vorstellung der wissenschaftlichen Ergebnisse ist für den 10. November 2022 um 19 im ZUK vorgesehen. Mancher Senior wird sich das Datum in den Kalender eintragen.

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